Hiwarat e.V. (Dt.: Dialoge e.V.), gegründet 2013 (unter dem Namen Friedenskreis Syrien e.V.), ist ein als gemeinnützig anerkannter Verein mit Sitz in Berlin.
Der Verein tritt für einen friedlichen und kooperativen Austausch zwischen Menschen ein und schafft mit seiner Arbeit Austauschplattformen für einen konstruktiven Dialog. Der Verein fühlt sich keiner Partei zugehörig, arbeitet unabhängig und finanziert sich aus eigenen Mitgliedsbeiträgen sowie über Spenden und Drittmittelförderung.
Der Verein versteht sich als Raum, in dem Menschen eingeladen sind, unterschiedliche Projekte im Satzungssinne durchzuführen – immer mit dem Ziel, möglichst viele Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen zu erreichen.
Was wir wollen
Wir setzen uns für einen konstruktiven Dialog und eine friedliche Konfliktkultur ein und wollen so zu einer fundierten Auseinandersetzung über den Konflikt in Syrien und seinen Auswirkungen beitragen. So ist die Förderung von interkulturellem Austausch zwischen den in Deutschland ankommenden Menschen (Syrer*innen sowie anderen Migrant*innen) und der Aufnahmegesellschaft ebenfalls zu einem wichtigen Teil unserer Arbeit geworden. Wir glauben an die Macht des Dialogs und wollen Räume schaffen, in denen Austausch auf Augenhöhe sowie individueller und kollektiver Ausdruck möglich wird.
Was wir dafür tun
Zuhören, Nachfragen, Interessen hinter Positionen verstehen und in Dialog treten: Auf Veranstaltungen und Ereignissen tauschen wir uns aus und gehen miteinander in die Diskussion.
Wir führen Projekte durch, organisieren Seminare, Ausstellungen, Workshops und Diskussionen und machen friedlichen Austausch persönlich erfahrbar und sichtbar. Methodisch beziehen wir Ansätze aus Wissenschaft, Kunst und Kultur als Diskussionsbasis mit ein und legen allgemein Wert auf interaktive Veranstaltungen. Uns ist es wichtig, Räume für Dialoge zu schaffen, in denen auf Augenhöhe über den Konflikt in Syrien, seine Auswirkungen und mögliche Konflikttransformationen diskutiert werden kann.
Grundlage unserer Arbeit sind Themen wie Identität, Partizipationsmöglichkeiten, Staatsformen (heute und in der Zukunft) und Friedensperspektiven, sowie Fragen nach Formen des Zusammenlebens und den Herausforderungen, die Migration und Integration für die ankommenden Menschen und die Aufnahmegesellschaft mit sich bringen.
Wer wir sind
Wir sind eine interdisziplinär zusammengewürfelte Gruppe, die sich aufgrund gemeinsamer Ziele und Ansichten gefunden und zur gemeinsamen Arbeit entschlossen hat. Die überwiegend ehrenamtlich arbeitenden Mitglieder sind entweder in Syrien geboren und haben lange dort gelebt oder aber haben eine Verbindung zu dem Land und den Menschen.
Das Team
Amer Katbeh wuchs in Syrien auf. Er hat den Verein mitbegründet und wirkte bei verschiedenen Workshops, Aktionen und Veranstaltungen in verschiedenen Rollen mit, bzw. hat diese konzipiert und durchgeführt. Er ist freiberuflicher Forscher und Doktorand der Friedens- und Konfliktforschung an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Er studierte Humanwissenschaften und Englische Literatur an der Universität Damaskus und arbeitete dort beim Syrischen Roten Halbmond und bei der Flüchtlingskommission der Vereinten Nationen (UNHCR). Bis Juni 2016 war er als Sozialarbeiter und Berater für Geflüchtete in Berlin tätig. Neben der Arbeit an seiner Dissertation arbeitete Amer als Trainer und Bildungsreferent in verschiedenen Projekten im Bereich der politischen Bildung für Geflüchtete/Migrant*innen in Deutschland. Im Verein ist er neben der Projektarbeit für die Geschäftsführung zuständig und bietet Trainings im Bereich der politischen Bildung für andere Vereine an.
Katrin Gildemeister wuchs in Bremen, Deutschland auf. Sie hat den Verein mitbegründet und wirkte bei verschiedenen Workshops, Aktionen und Veranstaltungen in verschiedenen Rollen mit, bzw. hat diese konzipiert und durchgeführt. Katrin hat Friedens- und Konfliktforschung, Germanistik und Ethnologie studiert und ist ausgebildete Mediatorin. Sie arbeitet zurzeit für den Kulturrat NRW als Referentin für den Runden Tisch Diversität und ist als Mediatorin und Trainerin für Gruppenprozesse tätig. Im Verein ist sie neben der Projektarbeit für die Kontoführung zuständig und bietet Trainings u.a. zu Themen der Kommunikation an sowie die Moderation von Veranstaltungen und Mediationen im Arbeitskontext.
Natalia Ali wuchs in Syrien auf. Sie lebt seit 2011 in Berlin. Sie studierte Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin in der Fachklasse von Prof. Neugebauer. Seit 2021 studiert sie Soziale Arbeit an der ASH Berufsbegleitend. Sie ist seit 2012 in verschiedenen Bereichen ehrenamtlich aktiv und hat 2013 den Verein mitbegründet. Sie arbeitet zurzeit im sozialen Bereich mit Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, und in verschiedenen künstlerischen Projekten. Im Verein ist sie neben der Projektarbeit für die Social Media Kanäle zuständig.
Hannah Newbery ist eine Englisch-Deutsche Autorin und Fotografin und wuchs in Schottland sowie der Schweiz auf. Nach dem Studium in New York, arbeitete sie in verschiedenen Redaktionen u.a. bei der New York Times, Conde Nast und der ZEIT. Sie arbeitet u.a. für die Friedrich-Ebert-Stiftung und der Bundeszentrale für politische Bildung. Sie hat Islam- und Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin (B.A.), und Politikwissenschaften an der University of Bath, Humboldt-Universität zu Berlin, Freien Universität Berlin, und der Sciences Po Grenoble studiert (M.A.), und ist Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes. Sie ist seit 2016 beim Verein aktiv. Sie hat bei Dialog- und Schreibprojekten beim Verein beigetragen und ist an der wissenschaftlichen Aufarbeitung praktischer Arbeit interessiert.
Mohammad Dalla wuchs in Syrien auf. Er ist seit 2018 beim Verein aktiv und hat mit einem Workshop zum Thema soziale und politische Partizipation sein Engagement begonnen. Mohammad absolvierte seinen Master in Kulturwissenschaften an der Universität Potsdam mit den Schwerpunkten Identitätspolitik, Gender und Flucht. Er arbeitet bei der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld als Assistenz der Geschäftsführung und Projektförderungsmanagement. Im Verein ist er in den Bereichen Kultur, Kommunikation und Bildung aktiv, wo er an mehreren Projekten, die sich mit der politischen Bildung und der sozialen und politischen Partizipation von Geflüchteten und Migranten befassen, beteiligt ist.
Alexandra Korn ist seit 2019 beim Verein aktiv. Sie studierte European Studies an der Universität Maastricht (B.A.) und Verwaltungswissenschaften an der Universität Potsdam (M.A.), wo sie ihre Masterarbeit über die Rolle von Geschlecht bei der Prävention von Rechtsextremismus verfasste. Derzeit ist Alexandra als Wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Violence Prevention Network sowie als freiberufliche Yogalehrerin tätig. Im Verein unterstützt sie vor allem die Netzwerkarbeit und die Social Media Kanäle.
Antonios Hazim wuchs in Syrien auf. Er lebt seit 2016 in Berlin und studiert Informatik und Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Antonios ist seit seiner Ankunft in Berlin in unterschiedlichen Politikfeldern aktiv. Die Themen soziale Gerechtigkeit, Digitalisierung der politischen Prozesse und Identitätspolitik stehen im Vordergrund seiner bildungspolitischen Tätigkeit. Im Verein engagiert er sich hauptsächlich im Bereich der politischen Bildung und arbeitet daran, die Digitalisierung der Vereinsarbeit voranzubringen.
Heba Abu Sada: stammt aus Amman, Jordanien und lebt seit 1999 in Berlin. Sie hat an der Humboldt-Universität zu Berlin Biologie studiert. Sie arbeitet als Jobcoachin für Migranten*innen bei der DFV Mentoring sowie als politische Bildnerin für Geflüchtete in den Integrationskursen der Volkshochschulen. Außerdem arbeitet sie als Antirassismus-Referentin bei Diaspora Policy Interaction UG und ist in anderen sozialen Einrichtungen aktiv.
Sam Esmaiel: wuchs in Syrien auf und lebt seit 2005 in Deutschland. Er ist Ökonom, hat in Damakus Finanzwesen studiert und in Wuppertal ein MBA absolviert. Er ist Berater für energiepolitischen Fragen, Coach für internationale Start-Ups und Social Business Entrepreneur in Berlin. Er war Stipendiat der Heinrich Böll Stiftung und forscht zur Sozialverträglichkeit der Energiepolitik in der MENA Region. Bei Hiwarat e.V. engagiert er sich seit 2020 für Projektentwicklung, Change-Management und die Stärkung benachteiligter Gruppen in Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete.
Monika Maria Sommer: aufgewachsen in Köln, Volljuristin (Münster) und Mediatorin (European Master, Sion, Schweiz). Seit 2021 Rechtsanwältin mit Schwerpunkt Migrationsrecht in Berlin. Zu Hiwarat hat sie gefunden, nachdem sie nach mehr als 20-jähriger Tätigkeit im Ausland (Japan, Äthiopien, Südafrika) nach Deutschland zurückkehrte. Sie suchte ein Umfeld, in dem sie ihre eigenen multikulturellen Erfahrungen einbringen und leben kann. Monika hat sich früh Themen sozialer Gerechtigkeit gewidmet, was sie zunächst zur deutschen Gewerkschaftsbewegung, und internatioanal ILO (Subregional Office Addis Ababa) brachte. In Äthiopien begann sie sich mit Fragen der Konfliktforschung auch wissenschaftlich auseinanderzusetzen und arbeitete praktisch zu lokalen Verfahren der Konfliktbewältigung. Sie hat andere Länder und Kulturen als Bereicherung erfahren und gelernt, gut zuzuhören. Diese Erfahrung, Vielfalt wertzuschätzen, würde sie gerne weitervermitteln. Verständigung über Grenzen hinweg zu ermöglichen, ist ihr ein Herzensanliegen geworden.
Aktuelle Mitglieder:
Amer Katbeh, Katrin Gildemeister, Natalia Ali, Hannah Newbery, Mohammad Dalla, Alexandra Korn, Antonios Hazim, Heba Abu Sada, Sam Esmaiel, Monika Maria Sommer, Kifah Seif.
Gründungsmitglieder (2013)
Amer Katbeh, Katrin Gildemeister, Kenan Darwich, Omar Nicolas, Natalia Ali, Michael Scheel, Kifah Seif, Manuel Klauser
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